Yenidze

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Yenidze

Das ehemalige Fabrikgebäude der Zigarettenfabrik Yenidze gehört zu den architektonischen Sehenswürdigkeiten der Stadt Dresden. Es wurde 1908-1909 gebaut, ist ähnlich einer Moschee gestaltet und wird heute als Bürogebäude genutzt. Der Unternehmer Hugo Zietz, der den Tabak für seine Zigaretten aus dem Anbaugebiet von Yenidze in der Türkei importierte, wollte auf dem Grundstück direkt an der Eisenbahntrasse unweit der Dresdener Innenstadt nicht nur ein neues Fabrikgebäude errichten, sondern auch ein einprägsames Werbe-Monument für seine Orientalische Tabak- und Zigarettenfabrik "Yenidze" schaffen. Der Architekt Martin Hammitzsch entwarf daher auf Anregung von Zietz ein Bauwerk in einem fantasievollen "orientalischen" Stil, das auch weniger weitgereiste Zeitgenossen unschwer als islamische Moschee erkennen konnten. Abgesehen von der großen, farbig verglasten Kuppel trugen dazu auch die "Minarette" bei, die teilweise die Funktion von Schornsteinen hatten. Im für seine historischen, vor allem barocken Bauten berühmten Dresden traf der Neubau im Stil einer völlig fremden, noch sehr wenig bekannten Kultur auf heftige Ablehnung, um die negativen Auswirkungen für den Bauherrn und den Architekten ranken sich Legenden. Allen Anfeindungen zum Hohn erfüllte das Gebäude seinen Werbezweck hervorragend - es war in aller Munde, und als die Dresdener sich schließlich mit ihm abgefunden hatten immer noch in aller Augen. Als außergewöhnliches Baudenkmal wurde der Bau 1996 restauriert und umgenutzt.


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